Programm Lagerleben

Leben wie in alten Zeiten
Wir freuen uns auf unsere Keltengruppen, insbesondere die „Selgarios“, die uns das ganze Jahr über besuchen und bisweilen vor Ort mehrere Tage lagern. Dabei werden verschiedene Aktivitäten unternommen, wie Brettchenweben, Schmieden, Bogenbau usw., die den Besuchern einen hautnahen Einblick in die Lebensweise der Kelten geben und diese auf eine Zeitreise entführen. „Selgarios“ wirkt auch an der Erhaltung des Grundstückes mit, sie kümmern sich um die Instandhaltung der Häuser und der Kräutergarten wird mit viel Liebe gepflegt.

Die Gruppe informiert zugleich über bestimmte Werkzeuge, die von den Kelten verwendet wurden. Beile, Äxte, Hammer waren die alltäglichen Arbeitsutensilien. Schuhe wurden aus Leder hergestellt. Pfeil und Bogen wurde sehr selten verwendet, am ehesten kamen diese bei der Jagd zum Einsatz. Die häufigste Bewaffnung war jedoch der Speer und das Schwert.

Frauen der Gruppe schlagen im Webhaus ihr nächtliches Lager auf und campieren direkt neben ihrer Arbeitsstelle. Die fehlenden Fenster erschweren die mühsame Arbeit des Webens enorm, man kann sich vorstellen, wie anstrengend dies für die keltischen Frauen damals war, die jeden Tag im Webhaus saßen und auch noch mit der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen hatten.

Arbeiten & Leben 

Wie die Kelten
Leben mit der Natur
Eine ältere Dame der Keltengruppe hat sich deswegen draußen ihren Arbeitsplatz gesucht und benutzt einen Baum als ihre Webvorrichtung. Kelten lebten in Einklang mit der Natur und schätzen Natur und Tiere, man erhielt Unterstützung durch Baumriesen, die auch als Naturheiligtümer verehrt wurden. Die Wald- und Baumgeister genossen eine spezielle Würdigung in zeremoniellem Rahmen.
Weberei
Eine Keltin der „Selgarios“ beschäftigt sich in gemütlicher Runde mit der Brettchenweberei. Hierfür gibt es auch wieder verschiedene Vorrichtungen. Hierbei handelt es sich eher um eine modernere, man bleibt während des Arbeitsprozesses mobil. Eine ältere Variante erinnert an eine Holzstaffelei, auf der die Fäden durch Lochkarten verlaufen. Diese werden immer wieder um 90° gedreht und am Ende mit Gewichten beschwert.

Bekleidung
Stolz präsentieren die Keltinnen der „Selgarios“ ihr farbenfrohes Gewand. Von Kopf bis Fuß ist hier alles in Handarbeit gemacht. Typisch für keltische Gewänder ist ihre Farbenpracht und Leuchtkraft. Sie liebten verschiedene Muster und auffällige Versäumungen.

Beide tragen einen Glasperlenschmuck, eine einen Torques um den Hals. Dabei handelt es sich um einen Halsreifen aus kostbarem Material, der an einer Seite offen ist. Schmuck hatte einen großen Stellenwert, je reich verzierter ein Kelte war, desto höher war auch sein Rang innerhalb seines Stammes.

Die Hüften sind mit kostbaren Brettchenwebgürteln verziert, an denen wichtige Gegenstände, die sie im Alltag benötigten, oder kleine Beutelchen befestigt sind. Männer trugen an der Hüfte eine Eisenkette, an der die Waffen getragen wurden.

Das Schuhwerk war den Kelten extrem wichtig und wurde kunstfertigt hergestellt, auch heute noch sagt man, dass ein angesehener Kelte auf ein gutes Schuhwerk achtet.

Schmuck und Stoffe
Hier sieht man eine Keltin bei der Herstellung von Glasschmuck, die sie zum Verkauf anbietet, ebenso wie kleine selbstgebrannte Tongefäße. Sie informiert über die zusätzlich im Ton verarbeitete Gesteinsarten, die Farbe und Eigenschaften des ursprünglichen Tons veränderten.

Kostbare blaue Stoffe wurden aus dem Färberwaid hergestellt, eine Vorstufe des Indigos. Hier sieht man eine Keltin mit blauem Mantel und Pelzbesatz am Kragen, ebenfalls ein Herrschaftssymbol.

Die Waffenherstellung

Überlebenswichtige Künste

Die Waffenherstellung des Schmiedes war bei den Kelten überaus wichtig, denn deren Qualität konnte über das Überleben eines Stammes maßgeblich entscheiden.

Bevor aber in der Schmiede die Bearbeitung des Eisens begonnen werden konnte, musste erst Eisen aus Eisenerz hergestellt werden, was mit Hilfe eines Rennofens geschah. Dieser konnte nur einmal verwendet werden. Man gewann dadurch die überaus wertvolle flüssige „Schlacke“, die so bedeutend für die keltische Schmiedekunst war. Auch die Römer schätzten diese sehr.

Das Schmiedehandwerk
Das hartgewordene Eisen konnte nun in der Schmiede erhitzt und bearbeitet werden. Für Schwerter, Dolche, Speere und Äxte wurde das Material mehrfach gefaltet, was wir auch heute noch von Damastmessern kennen. Dieses Verfahren erhöhte die Stärke und Flexibilität keltischer Waffen.

Es wurden jedoch nicht nur Waffen hergestellt, sondern auch Fibeln für Kleidungsstücke, Geschirr und Schmuck. Der Schmied genoss innerhalb des Stammes gleich nach dem Fürsten und Druiden den höchsten Stellenwert.

Kampfausrüstung
Hier sieht man einen Kelten bei der Herstellung eines Kettenhemdes, welche auch nur höher gestellte Kämpfer besaßen. Bisweilen kämpften die Kelten aber auch komplett nackt, um ihre Feinde abzuschrecken und sich besonders unverwundbar zu zeigen.

Verschiedene Waffen
Manche Gruppen verfügen über ein komplettes Waffenarsenal, das sie dem Besucher vor Ort gerne vorführen. In der Regel bestand das keltische Schild aus einem langgezogenen Oval und wurde aus Holz gefertigt. Für die verschiedenen Distanzen im Kampf eigneten sich bestimmte Waffen wie Speer, Langschwert, Axt und Dolch. Diese Waffen wurden überaus häufig in Gräbern als Grabbeigaben gefunden.

Pfeil und Bogen 
Im Kampf wurde der Bogen eher seltener verwendet. Dennoch galten Brandpfeile als besondere Erfolgsstrategie, die bei der weitverbreitenden Holzbauweise eine beachtliche Zerstörung anrichten konnten. Auch in der Jagd wurde der Bogen verwendet, um Wild zu erlegen. Jedoch aßen die Kelten eher nur selten Wildschweinfleisch, wie es uns in Asterix & Obelix suggeriert wird. Wir freuen uns sie auf einige Schaukämpfe einzuladen, die sich unsere Gruppen liefern werden.

Der Keltenstamm

eine gesellige Runde

Gemütliches Zusammensitzen und genüssliches Speisen nach getaner Arbeit sind natürlich unumgänglich. Dabei werden typisch keltische Speisen verkostet, wie selbstgebackenes Brot, Zwiebeln, Kohl, Sellerie, Lauch, Karotten, Nüsse, Käse, Milch, Geräuchertes und Würste. Bisweilen werden am Keltenfeuer auch verschiedene Eintöpfe zubereitet und verkostet.

Die Kelten waren sehr gesellige Menschen und liebten das Feiern, Musik, Tanz und Gesang, weswegen sie in den Augen der Römer als Barbaren galten. Ihre Wildheit und Emotionalität entsprachen nicht der römischen Vorstellung einer wohl geordneten und funktionierenden Gesellschaft. Die Kelten hielten stark an ihrer Naturreligion fest.

Den mystischen Charakter ihrer zeremoniellen Handlungen hielten die Römer für Ketzerei. Auch die Vorstellung vom Tod unterschied sich sehr stark. Für die Kelten war der Tod nur ein Übergang in eine andere Welt und war mit einer Geburt gleichzusetzen, es konnte nichts Böses erwartet werden. Die Römer glaubten fest an die Vorstellung der Unter- und Schattenwelt und lebten so mit mehr Furcht und Frömmigkeit.

Sie können vor Ort auch gerne lagern und mit unseren Keltengruppen in Kontakt treten. Diese sind stets für alle Fragen offen und helfen ihnen gerne weiter. Es gibt einen eigens eingerichteten Zeltplatz für Gruppen und einen 13m langen Zeltwagen, der gebucht werden kann. Wünschen sie ein etwas bequemeres Nachtlager, gibt es freie Betten in unserem Übernachtungshaus.

Wenn sie ganz authentisch nächtigen wollen, so können sie auch gerne auf Stroh und Fellen nächtigen, es ist ihre Wahl.

Vielleicht möchten sie ja auch eine unserer Zeremonien beiwohnen und in die mystische Welt des Keltentums hautnah eintauchen. Die rituellen Handlungen unserer Druidin sind ein einmaliges Erlebnis und entführen sie in eine andere Welt.

Weitere Besuchergruppen

die Wikinger
Bisweilen bekommen wird auch Besuch von bestimmten Mittelaltergruppen, wie den Wikinger-Gruppen. Diese sind eigentlich circa 800 Jahre nach der Keltenzeit zu verorten und waren eher in Nordeuropa beheimatet. Da unser Keltendorf jedoch den Besucher auf eine Zeitreise entführt, ist es umso interessanter diese beiden Zeitalter zu vergleichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede offen zu legen.

Die Wikinger-Gruppe „Uruz Thing“ wird dieses Jahr auch bei uns lagern und bietet verschiedene Aktionen an, die sie vorführen. So etwa Färben mit Pflanzenfasern, Tonwaren brennen, Brot backen, Zeremonien im Eichenhain, rituelles Tätowieren, historisches Kämpfen und vieles mehr.

Die Gruppe ist speziell auf Museumsdarstellung ausgerichtet und belebt unter Tag die verschiedenen Häuser. Ähnlich wie bei einem Impro-Theater werden unter anderem Gerichtsverhandlungen abgehalten, zwischenmenschliche Kämpfe ausgetragen usw. Der Besucher kann live mit dabei sein.